Dirndl

PORTABLY verleiht Prototypen
Gerda JANSKY kreiert mit Dir individuelle ARTWEAR

Bekenntnis. Zeugenschaft. Lebendig. Schön. JA!

„Tradition besteht nicht im Aufbereiten der Asche, sondern im Weiterreichen der Streichhölzer.“


Das stolze Bekenntnis der Zugehörigkeit zu der sozialen Gruppe, die einen hervorgebracht, groß gezogen, gehalten und gefeiert hat – das war einst die Bedeutung dieses Kleidungsstückes. Durch die Muster, die Farben, die Besonderheiten in der Handwerkskunst oder durch die Schnitte wurden diese Informationen transportiert.

Sommerfrischler aus der Stadt erkannten die Ästhetik und machten die lokalen Kleidungsstücke salonfähig. Hitler, unser beschämendster Export, verordnete „der Deutschen Frau“ Kleider dieses Schnittes als Uniform, aus finanziellen Gründen und wohl auch aus Vorliebe.

Als die Scham über den Verlust bzw. die Verbrechen in Österreich weggeleugnet wurde, verschwand auch das Dirndl in die sehr konservativen Gesellschaften. Junge Frauen wollten damit über Jahrzehnte nichts mehr zu tun haben. Da nützte es nicht einmal, wenn eine Vivienne Westwood meinte: „ In einem Dirndl sieht jede Frau gut aus.“

In den letzten Jahren erleben wir eine Renaissance der Bierzeltkultur, parallel zur wieder erwachten Begeisterung für den „Starken Mann“. Wie selbstverständlich hat sich auch das Dirndl wieder in unsere Kästen hinein geliebt. Einige wenige von uns tragen die Tracht als Dank und Anerkennung für ihre Zugehörigkeit. Die Meisten trällern kichernd damit herum, weil man eben mit macht, in seltsam skurrilen Phantasiedirndln, plätschernd oberflächlich und scheinbar an sich schon „in da Wölln“.

Ich gebe zu, das mit der Zugehörigkeit ist ein gewisses Dilemma. Wo fühlt sich die moderne Frau zugehörig, woran ist sie gebunden, womit verwachsen?

Ich habe mit vielen Frauen, jung und alt, rechts und links, gesprochen, um schlussendlich für mich eine Antwort zu finden, die möglicher Weise umfassender Gültigkeit haben kann.

Zusammenfassend und wieder und wieder reflektiert habe ich mich zu folgender Haltung entschieden:

Ich fühle mich als Weltenbürgerin, bin neugierig auf jede Kultur und jede Landschaft. Zu Hause fühle ich mich in (Mittel-) Europa, wo jede/r die gleichen Schriftsteller und die gleichen Lieder kennt, wo die Geschäfte die gleichen Aufschriften tragen und alle gerne Spaghetti und Joghurt essen.


Ich habe mich auf die Suche nach Stoffen gemacht, die schon meine Omi getragen hat und die bei uns erzeugt werden, bzw. die nur in Mitteleuropa verwendet werden. Ich fand Loden und Blaudruck, aber vor allem etwas, das wir alle kennen- die Vorhangstores ;-) Niemand in der Welt, außer wir MitteleuropäerInnen, beschwert sich darüber, dass die Stromrechnung zu hoch ist und sperrt gleichzeitig das Sonnenlicht aus. Ich finde an den Vorhangstores auch reizvoll, dass sie dazu verführen, den Blick hindurch zu stehlen, hinein oder hinaus zu linsen, nur andeutungsweise zu entdecken.


Um den scheinindividuellen Lebensentwürfen der potentiellen Trägerin gerecht zu werden, habe ich für die bunten Teile des Dirndls additiv nach Stoffen als Symbole gesucht, die Haushalt, Mann, Kind, Kirche, etc. zugeschrieben sind. Tatsächlich zitiere ich diese Lebensbereiche als das, wozu sich Frauen in erster Linie committen, heute, nach Jahrzehnten des Kampfes um Gleichstellung in der Gesellschaft. Ich sorge mich, welche Auswirkungen dieser Rückschritt, die „Rosa Revolution“ auf die Jungen haben wird und deren Töchter und Enkelinnen.


Mit meiner Dirndllinie stehe ich auf der Seite der Philosophen wie Precht, der Pädagogen wie Glattauer, der Schriftsteller wie Menasse, … Ich stehe auf für unsere Werte, die seit der Antike erkämpft wurden, um die Menschlichkeit zu heben, um die Liebe zu feiern, mal erfolgreicher mal weniger überzeugend umgesetzt, aber in jedem Fall wert, wert geschätzt zu werden.


Ich bekenne mich, indem ich up-cycle, zur Achtsamkeit mit den Ressourcen der Welt. Ich bedanke mich mit meinen Dirndln bei den Alten, die unseren Weg bereitet haben. Ich beziehe Position für eine Integration der kollektiven und individuellen Heimataspekte und deren selbstverständliche Präsentation als Statement.


Die Schnitte: Die Dekolletés sind besonders spektakulär inszeniert. Die Ärmelchen verzeihen eventuell nicht ganz so konturierte Oberarme. Die Maschen, wie freilich insbesondere die Stores betonen Deine entzückende Rückseite und geben ihr Volumen. Am Bauch ist das Volumen zurückgenommen. Schürzen sind eingearbeitet, oft mit kleinen Täschchen. Die Rocklängen sind meist unruhig gestaltet, sodass die Blicke von Weitem bereits aufmerksam werden, das Dahinter suchen und der Rock sich durch Deine Bewegungen lustvoll um dich und die Musik dreht. Die meisten Kleider sind in der Größe anzupassen. Schönheit, Eleganz, Mut und Individualität und Lebensfreude zeigst Du damit. Und- sie sind bequem und geben das Gefühl von Sicherheit.


Du kannst mit Deinem, eigens für Dich und mit Dir entworfenen Dirndl, nach Deinem individuellen Heimatbegriff mitten in Europa, Deine Umgebung verzaubern und überraschen, oder Dir einen der Prototypen leihen und leisten.


Du positionierst Dich und feierst Deine Schönheit!




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